Feine Fühler - hochsensibel
Sie können Parfüm nicht riechen, drehen das Radio leiser, flüchten, wenn es bei Partys
zu voll wird und dachten bisher, dass mit Ihnen etwas nicht stimmt - dabei sind Sie
hochsensibel.
Anders als andere
Hochsensible nehmen ihre Umgebung intensiver, detaillierter und facettenreicher wahr als
andere Menschen. Der Wahrnehmungsfilter Hintergrundgeräusche, Sinnesreize, die die
meisten Menschen als "unwichtig" ausblenden können, ist schwach ausgeprägt. Vielerlei
Eindrücke dringen direkt zu ihnen durch. Das hat Vor- und Nachteile wissen Betroffene. Sie
sind gute Zuhörer und geschaffen für Aufgaben, die Fingerspitzengefühl erfordern.
Sind Sie pflichtbewußt und begeistern sich für Dinge und werden mit Aufträgen überhäuft.
Hochsensible reagieren häufig überfordert.
In der häufig reizüberfluteten, "schnellen" Zeit, können selbst Alltagssituationen wie ein
Einkaufsbummel in der Stadt Hochsensible an ihre Grenzen bringen.
Die bisher intakte Intuition, Empathie und das Leistungsvermögen ist ausgeschaltet. Am liebsten
zieht man sich spontan zurück, in sich selbst - und am besten an einen ruhigen, stressfreien
Ort. Diese Überlebensstrategie kann bei anderen irritierend, arrogant, oder einfach nur als
merkwürdig ankommen, wodurch Sie auch mal als Aussenseiter abgestempelt werden.
Sensibel? Was ist daran so besonders, fragen sich Aussenstehende?!
In der Fachliteratur treten verschiedene Begriffe dazu auf: sensibel, schüchtern, introvertiert,
gehemmt - beschreibt die amerikanische Psychologin Elaome Aron. Sie gilt als Pionierin auf
dem Forschungsgebiet der Hochsensibilität. Sie betont in ihren Veröffentlichungen, dass
Hochsensibilität keine Krankheit oder Störung sei, sondern einfach eine physiologische
Besonderheit in der Wahrnehmungsverarbeituntung.
Wichtig ist vor allem, dass sowohl die Betroffenen als auch die ihnen Nahestehenden
wisssen, dass es diese Phänomene gibt, dann können Sie sich darauf einstellen und
akzeptieren.
Viele gelten als Sensibelchen und sollen sich "zusammenreissen" und nicht so "anstellen",
dabei haben sie besondere Begabungen.
Bewusst das Leben organisieren
Eine Betroffene erinnert sich: das Umfeld kann das nicht verstehen, nennen wir sie ANNA.
Als sie über dieses Thema erfuhr, empfand sie Erleichterung, weil sie ihr Empfinden nun
verstand.
Wut und Schmerz, stiegen in ihr hoch - sie hatte sich lange von sich selbst entfremdet -
war nicht gerecht sich gegenüber. Seither beschäftigt sie sich intensiv damit und hat ihr
Leben umgekrempelt.
Anna lässt heute nur noch das an sich heran, was sie möchte. Sie schafft sich eine Oase
und hat einen wundervollen Partner, der auch hochsensibel ist. Er ist ihr Ruhepol. Er kann
empathisch zuhören - sie erzählt ihm alles. Und wenn sie fertig ist, erzählt er seins!.
Wie finden Sie heraus ob Sie hochsensibel sind?
Dazu gibt es Fragebögen im Internet. Hier finden Sie einiges und Ihre individuelle Anlage.
In Deutschland ist das Thema leider noch nicht angekommen - hier finden Sie Ansätze.
Hochsensibilität ist kein Modebegriff - es ist eine nachgewiesene Besonderheit des
Nervensystems. Es ist keine Krankheit, keine Störung, nichts Behandlungsbedürftiges.
Nun stellt sich die Frage: Ist Hochsensibilität unterschiedlich? Sie ist von Mensch zu Mensch
verschieden, sie ist ein grundlegendes Wesensmerkmal. Jede/r bringt seine eigenen
Erfahrungen, als Individuum sowie seine Hochsensibilität und verschiedene Schwerpunkte
mit.
Wie sollte man mit Skeptikern umgehen?
Möglichst großzügig. Je mehr man auf Konfrontation geht, desto mehr werden sich die
Leute auf ihren Standpunkt versteifen.
Sensibilität, Aggression, Stärken, Schwächen, Ihre Individualität und Wesentliches
können Sie in den Geburtsdaten erforschen.